Fischereiverein Burghausen e.V.

Jahreshauptversammlung am 06.01.2020

Angeln liegt weiter im Trend, das zeigt die Entwicklung des Fischereivereins Burghausen. Im 71. Jahr des Bestehens kann die auf rund 850 Mitglieder angewachsene Gruppe positive Zahlen vermelden. Und doch ist nicht alles eitel Sonnenschein am Fischwasser.

 

Traditionell am Dreikönigstag laden die Burghauser Fischer zur Jahresversammlung. Ebenso traditionell

ist der Veranstaltungsort –heuer der Bürgersaal–proppenvoll.

 

 

Aus gutem Grund, schließlich werden im Anschluss an die Versammlung immer auch die Jahreskarten für die Fischgewässer des Vereins ausgegeben.

Dass es ohne diese Besonderheit wohl anders aussehen würde, das zeigte sich in Form einiger kritischer

Anmerkungen von Vorsitzendem Wolfgang Schneidermeier und dessen Vorstandskollegen.

Denn längst nicht nur bei der Weihnachtsfeier im Dezember hätten er und die weiteren Verantwortungsträger auf mehr Teilnehmer aus den eigenen Reihen gehofft, auch bei der 70-Jahr-Feier am neuen Geschäftsstellenstandort in Marktl, bei der Beteiligung am jährlichen Fangbild-Wettbewerb und bei anderen Vereinsaktionen hätte es „noch Luft nach oben gegeben“.

 

 

Was den eigentlichen Sinn und Zweck des Vereins – das Fischen – angeht, gibt es bei den Burghausern

hingegen kaum Grund zur Klage. Die Fangzahlen waren 2018 – die Statistik kann immer nur ein Jahr im Nachgang erstellt werden – stabil.

Hauptfisch ist und bleibt die Regenbogenforelle. Gut 5000 Stück wurden im Inn zwischen der Staustufe Perach und der Salzachmündung sowie in der Salzach ab Laufen gefangen. Besetzt wurden rund doppelt so viele, was 2. Vorstand Anton Maier zufolge bedeutet, dass die Hälfte entweder fischfressenden Vögeln, Raubfischen sowie anderen Fressfeinden zum Opfer fällt, auf andere

Weise verendet oder aber allen Fangversuchen entkommt und weiterhin die Flüsse bevölkert.

Weitgehend stabil blieben 2018 auch die weiteren Fang- und Besatzzahlen, sei es bei Karpfen, Bachforellen, Hechten und Äschen, als auch bei den Weißfischarten.

 

 

Finanziell schlagen auf der Ausgabenseite, neben den Pachtgebühren für die 40 Kilometer lange Salzachstrecke, vor allem die Besatzkosten durch.

Dazu kommen spürbare Rückgänge bei den verkauften Tages-, Wochen-und Monatskarten.

Und doch kann der Verein für 2019 ein sattes Plus von fast 26 000 Euro verzeichnen.

Ein Sonderfall, wie Wolfgang Schneidermeier betonte – steuerliche Effekte infolge des gerade abgeschlossenen Geschäftsstellenbaus

und eingegangene Zuschüsse für Maßnahmen würden hier mit reinspielen.

 

Für das laufende Jahr hat der Verein einiges vor.

Die bereits auf Rottaler Landkreisgebiet gelegene Deindorfer Lacke soll endlich entlandet werden,

um so gerade dem Fischnachwuchs wieder eine Kinderstube zu ermöglichen.

Wie schon die Entlandung der Winkelhamer Lacke bei Haiming in der Vergangenheit fordert das Projekt den Vereinsverantwortlichen viel Geduld ab.

 

Allein auf eine kurze Standard-Stellungnahme der Regierung von Niederbayern

hätten sie zuletzt ein halbes Jahr lang warten müssen,

berichtete Schneidermeier.

„Traurig“ sei das.

 

Zufriedener ist er, was die bisherigen Erfahrungen mit den in den vergangenen Jahren errichteten Fischaufstiegsanlagen an den Inn-Staustufen Stammham und Perach betrifft.

Elektro-Befischungen hätten in den Umgehungsgerinnen gute Bestände gezeigt,

enttäuscht wurden die Hoffnungen nur in Bezug auf Laichnachweise für den bedrohten Huchen und die ebenfalls selten gewordenen „Nasen“.

 

Ein weiteres Projekt zur Artenförderung setzt der Innkraftwerksbetreiber Verbund aktuell am Weitbach bei Perach um.

Das einstige Betongerinne des Westerndorfer Grabens wird aufgebrochen und in einen natürlichen Bachlauf umgewandelt.

Der Fischereiverein als Pächter der Strecke ab dem Badesee erhofft sich auch daraus einen Gewinn für den natürlichen Fischnachwuchs.

 

Um die Entwicklung mitzufördern und das gerade angelegte und an den Weitbach angeschlossene Stillgewässer in der Au zu schützen, soll die Fischereigrenze ein Stück weit bachabwärts versetzt werden.

 

Verzichten müssen die Fischer künftig auch auf die direkt an den Parkplatz des Marktler Badesees angrenzende „kleine Mastenlacke“.

Sie ist seit Jahresbeginn der Jugend vorbehalten, wie Jugendwart Christian Hackl mitteilte.

 

Er und die weiteren Jugendleiter haben zuletzt die eigenen Listen durchgeforstet und nicht mehr aktive „Karteileichen“ aussortiert.

Aus diesem Grund ist die Nachwuchs-Mitgliederzahl deutlich gesunken, von 73 auf 45.

Wie Hackl weiter bekannt gab, hätte man heuer eigentlich gern das Jugendzeltlager des oberbayerischen Fischereiverbands ausgerichtet.

Gewässernah zum Inn und dessen Altwässern bei Marktl aber hätten sich keine geeigneten Zeltlagerflächen gefunden.

 

Ein abschließender Appell Wolfgang Schneidermeiers bezog sich auf den Radweg zwischen Marktl und Perach. So wies er darauf hin, dass der Radweg auch von Fischern nicht mit dem Auto befahren werden dürfe – etwaige Angelplätze müssten wohl oder übel per Fahrrad oder zu Fuß aufgesucht werden.

Text: Christoph Kleiner

Photos: Konrad Lechner, Martin Hinterwinkler

 

 

EHRUNGEN:

 

15 Jahre Vereinszugehörigkeit

 

Alexander Hahn, Valentin Hahn

 

 

 

 

25 Jahre Vereinszugehörigkeit

 

Georg Schillmaier, Roland Heinzl,

Franz Hausberger, Manfred Geigl

Gerhard Nöbauer, Frank Buchner

Maria Dürnberger, Franz Schmidhammer

Helmut Schneider, Franz Six

Franz Zagler

 

 

 

 

40 Jahre Vereinszugehörigkeit

 

Ludwig Kiesle, Harald Schatz,

Lorenz Reißl, Herbert Kupka,

Richard Prostmaier, Josef Scheid,

Friedrich Schmidlechner, Oliver Niedermaier

Heinz Kellner, Richard Miller

Josef Günther, Walter Wieland

Günther Daxlbauer, Winfried Wieslhuber

Alfons Mayer, Gerhard Wimmer

 

 

 

 

50 Jahre Vereinszugehörigkeit

 

 

Erich Baumann

Georg Koch

Rainer Müller

Wolfgang Rieger

Hans Schmidt

 

 

Fangfotoverlosung Erwachsene und Jugend