Wenn der Wöhrsee ruft…
Am gestrigen Samstag, den 13. Mai 2017 trug der Fischereiverein Burghausen erstmalig nach längerer Pause sein jährliches Hegefischen mit Königswertung am Wöhrsee Burghausen aus.
In den vergangenen Jahren wurde es an den gesamten Altwässern des Vereines (Badesee Marktl, Haiminger Lacken etc.) ausgetragen, was zu einem hohen Aufwand bei den Aufsehern führte. Um allen Mitgliedern – auch den aus dem Landkreis Traunstein oder Pfarrkirchen anreisenden Anglern gleiche Chancen einzuräumen, wurden diesmal am Wöhrsee die Angelplätze nummeriert und in einer morgendlichen Verlosung an die Anglerin bzw. den Angler gebracht.
Der Wöhrsee ist aufgrund seiner besonderen Lage und der geringen Befischungsdichte (4 – 5 Mal jährlich) ein beliebtes Ziel der Vereinsmitglieder und so war keiner überrascht, dass bereits um 3 Uhr 30 beim Aufbau des Startzeltes am Karpfenbecken beim Badeeingang die ersten Fischer schon auf die Eröffnung (erst um 6 Uhr) warteten. Rudi Kelichhaus und Anton Maier führten die Einschreibeliste. Um 5 Uhr morgens begann die Platznummernverlosung unter den 69 angereisten Teilnehmern. Pünktlich um 6 Uhr wurden die Angeln ausgeworfen – der frühe Angler fängt…
Bereits nach wenigen Minuten gab es die ersten Fangmeldungen – Heinrich Niedermeier aus Burghausen eröffnete mit einem stolzen Spiegelkarpfen mit 10,3 kg Gewicht. Diesen Brummer mußte er sich allerdings richtig verdienen. Das Tier wusste sich zu wehren und schwamm in im Wasser liegendes Gestrüpp. Da half nichts – raus aus den Kleidern, rein in den 15 Grad „warmen“ Wöhrsee und hinschwimmen. Der volle Körpereinsatz lohnte sich – er konnte das Tier landen. Sein Gewicht ließ auf eine gute Platzierung, wenn nicht sogar auf den Gesamtsieg hoffen.
Dann allerdings schlug die Stunde von Viktor Altergott. Nach einem heftigen Drill, der Mann und Material forderte, wurde ein Spiegelkarpfen von 14,9 kg gelandet. Diese Marke sollte an diesem Tag die Vorgabe sein.
Dass der Wöhrsee noch mehr zu bieten hat als dicke Karpfen, zeigte sich im hinteren Teil. Nach einem heftigen Drill landete Hubert Franke eine dort beheimatete Schildkröte, die die leckeren Tauwürmer der Angler als willkommene Speisekartenbereicherung angesehen hatte. Zwar aus dem Wasser aber doch kein Fisch – so konnte er mit diesem Fanggewicht nicht punkten. Es blieb bei dem einmaligen Erlebnis und das Tier wurde schonendst zurückgesetzt. Sichtbar erleichtert zog es sofort wieder seine Runden Richtung Seerosenbeet.
Für Kurzweil und gute Versorgung der Angler wurde ein Brotzeitdienst eingerichtet: Waltraud Kainzmeier und Christian Scharhag waren als Marketender unterwegs und versorgten die Angler mit Kaffee, Kuchen, Würstchen und Getränken. Zudem sorgten sie auch gleich für die Verbreitung der Fangergebnisse und sonstigen Neuigkeiten am Wasser.
Insgesamt wurden an diesem Vormittag 62,370 kg Fisch im Wöhrsee gefangen – ein respektabler Wert, der dem Fangergebnis von 2016 fast entsprach. Mit der damit erfolgten Weißfischentnahme wurde das Bemühen der Stadt Burghausen um die Steigerung der Wasserqualität unterstützt.
Bei der Siegerehrung im Gasthof Müllerbräu Burghausen erhielt dann der neue Fischerkönig Viktor Altergott aus Burghausen die Königskette aus den Händen von Vorstand Wolfgang Schneidermeier. Er wird damit den Burghauser Verein beim diesjährigen Fischen der oberbayerischen Fischerkönige würdig vertreten.
Der 3malige König der Jahre 2014 – 2016 war in diesem Jahr beim Königsfischen leider nicht angetreten.
Nach dem Ende der Preisausgabe feierten die Angler noch eine Zeit die großen und nicht so großen Fänge und diskutierten bereits, mit welchen Techniken man im Jahr 2018 vielleicht selbst den größten Fisch fangen könnte.