Fischereiverein Burghausen e.V.

Königsfischen 2021

Corona hatte auch im Mai 2021 noch den traditionellen Termin „verhagelt“.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben – so legte die Vorstandschaft des Fischereivereines Burghausen den Termin wieder in den September.

Der 11. September sollte der passende Termin sein.

Nachdem alle Umstände daraufhin deuteten, dass es funktionieren könnte, legten die Planer ein Hygiene- und Durchführungskonzept fest, bei dem sich die Teilnehmer bereits voraus anmelden mussten, sowie die Plätze verlost und zugewiesen wurden.

Der 3G-Status war Pflicht.

Am Morgen gegen 4.30 Uhr begann mit freundlicher Unterstützung der Bäderverwaltung am Wöhrsee der Aufbau.

Die Absperrungen im Kassenbereich boten die passende Anordnung für die Abstandshaltung bei der Startkartenausgabe.

Anton Maier und Karl Baumrucker kümmerten sich hier um den korrekten Ablauf.

1. Vorstand Wolfgang Schneidermeier kümmerte sich um den Transport gehbeeinträchtigter Mitglieder an ihre Angelposition. Hierdurch wurde jedem Vereinsmitglied die Teilnahme ermöglicht.

 

Nicht für jeden verlief der Start glatt.

Der eine hatte keinen Testtermin mehr bekommen und musste daher von der Teilnahme absehen.

Andere waren zwar geimpft, waren sich auch sicher, den Impfausweis dabei zu haben.

Der kleine Fehlerteufel hatte ihn jedoch direkt vor dem Eingang aus der Tasche gezogen.

Dort lag er – und der Fischer musste um seine Teilnahme bangen, bis ein anderer Angler das Dokument fand.

 

Pünktlich um 6 Uhr – aufgrund der aufgezogenen Bewölkung noch fast in der Dunkelheit – begann das Hegefischen mit Ermittlung des Vereinskönigs unter den angemeldeten 60 Vereinsmitgliedern.

Auch der aktuelle König Thomas Müller ließ es sich nicht nehmen, zur Titelverteidigung anzutreten.

Ein gewisses Opfer bedeutete das schon für ihn: darf doch der König beim oberbayerischen, wie bayerischen Königsfischen antreten. Und genau das oberbayerische Königsfischen fand am gleichen Termin am Lech bei Landberg statt.

Aber zu Hause König sein ist mehr wert als auswärts!

 

Die Platzverlosung brachte manch ungewohnte Konstellation zustande

und so einige Fischer erkundeten Stellen des Wöhrsees, an denen sie noch nie geangelt hatten.

Auch mussten die Tücken der Verlosung umschifft werden: hatte die „Losfee“ doch tatsächlich 6 und 9 verwechselt und so einen Einzelplatz mit 2 Fischern belegt.

Dass dieses Schicksal ausgerechnet unseren Kassier Jürgen Herdt traf, warf kein gutes Omen auf seinen Fischereitag. Aber dank eines Reserveplatzes konnte dieser Knoten gelöst werden.

Bereits um 6.30 Uhr hörten wir fröhliches Gelächter aus dem Eingangsbereich des Bades klingen: ein gutes Zeichen – das Brotzeitteam bestehend aus Christian, Karin und Waltraud war eingetroffen, um die frühaufstehenden Angler mit Kaffee, Getränken und heißen Würstchen zu versorgen.

Der Service wurde gut angenommen und bereits nach kurzer Zeit konnte das Cateringteam den Ausverkauf vermelden.

Zur Brotzeit transportierten sie auch die Fangnachrichten um den See.

Und hier sah es nicht toll aus.

Hatten am Vorabend bei der Platzfestlegung die Karpfen noch einen mehr als beisslustigen Eindruck gemacht, war ihnen das Gewitter der Nacht offensichtlich auf den Magen geschlagen.

Ganz vereinzelt gingen die kampfstarken Fische ans Band.

 

Die sonst sehr zahlreich vertretenen Brachsen hielten sich auch vornehm zurück. Ein paar Rotaugen und Barsche sorgten für Abwechslung. Ein vorwitziger Hecht klaute dem „Noch“-König sein Vorfach.

Den anschließend präsentierten Köderfisch nahm er genauso schnell an. Leider war er noch nicht erwachsen genug, um in die Wertung aufgenommen werden zu können.

 

Ganz kurz vor Schluss gab´s noch ein paar Bisse.

Ein vorwitziger Karpfen erfreute Ralph Marchner.

Auch der Marktler Karpfenspezialist Randy Hitzenauer erhielt einen besonderen Anbiss:

ein schöner Aal stand auf Abwechslung und nahm das Maisangebot um kurz vor 11 Uhr an.

 

Das Abwiegen und die Verleihung der Königswürde wurden, nachdem das langjährige Vereinslokal Müllerbräu im Frühjahr seine Pforten geschlossen hatte, im Traditionslokal „St. Johann“ abgehalten.

Der Wirt Manfred freute sich über die zahlreich angetretene Runde.

Trotz der bescheidenen Ausfänge waren doch rund 35 Angler gekommen, um bei der Preisverleihung teilzunehmen.

 

Eine schön gefüllte Preistafel stellte den würdigen Rahmen für die Übergabe der Königskette dar.

Diese war extra für die Übergabe im Auftrag der Vorstandschaft beim Juwelier Wohlmannstetter in Burghausen generallüberholt worden und strahlte mit den Gesichtern des alten und neuen Königs um die Wette.

Der Vereinskamerad Viktor Altergott aus Marktl, bereits im Jahr 2017 Fischerkönig gewesen, hatte erneut mit einem schönen Schuppenkarpfen mit 3385 Gramm den größten Fang.

 

 

Bei der Zeremonie übergab der bisherige König Thomas Müller die Kette an Viktor, der sich nicht lumpen ließ und den versammelten Kollegen mit einigen Getränken für den Applaus dankte.

 

links Müller Thomas - rechts Altergott Viktor, der neue Fischerkönig

 

 

Den zweiten „Vize“-Platz belegte Randy Hitzenauer – auch dank des Last-minute-Aals.

Durch diesen schaffte er sogar den Gesamtsieg mit 3515 Gramm.

 

Insgesamt waren 18 Angler erfolgreich, obwohl hier die Gewichtsspreizung sehr deutlich ausfiel: zwischen 3515 und 65 Gramm lagen die Fangerfolge.

Mit gesamt Kilogramm konnten die Angler die Bemühungen der Stadt Burghausen zur Weißfischentnahme mit einer Entnahme von 26 kg aus dem Wöhrsee zur Wasserqualitätserhaltung unterstützen.

 

Welche Freude eine gute Platzierung auslösen kann, wurde auch darin sichtbar,

dass prompt ein Kamerad einen stattlichen Karpfen in der Kühlung vergass.

Der Wirt wusste sich aber zu helfen, verständigte die Organisation und

über einen WhatsApp-Aufruf war der Besitzer schnell gefunden.

 

So kam der Fang auch noch zum Fänger.